Gleichstellung an der Hochschule

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Gleichstellungspolitik der HTW Berlin

Die HTW Berlin bekennt sich in ihrem Gleichstellungskonzept 2019-2023 zur substanziellen Chancengleichheit. Dies bedeutet, dass die tatsächliche Gleichverteilung der Erfolgschancen nicht nur unabhängig vom Geschlecht, sondern z.B. auch für Menschen aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen oder unterschiedlichen Alters erreicht werden soll. Das bedeutet, nicht nur gleiche Bedingungen zu schaffen, sondern auch unterstützende Maßnahmen zur Förderung benachteiligter Gruppen zu realisieren.

Für die Hochschule als Ganzes sowie für die Fachbereiche existieren klare Vorgaben, Chancengleichheit umzusetzen. Dafür wird auch ein ökonomischer Anreiz gesetzt: Die Höhe der Finanzmittel, welche die HTW Berlin vom Land Berlin bekommt, hängt u.a. davon ab, welche Gleichstellungserfolge es gibt. Als Leistungsindikator werden hier die Steigerungen beim Frauenanteil an den Professuren herangezogen.

Im Fokus der Gleichstellungspolitik der HTW Berlin stehen die folgenden neun Handlungsfelder:

  1. Strategische und strukturelle Verankerung von Gleichstellung
  2. Erhöhung des Studentinnenanteils in Fächern mit Unterrepräsentanz
  3. Personalentwicklung für den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs
  4. Erhöhung des Frauenanteils an den Professuren
  5. Personalentwicklung für das wissenschaftsunterstützende Personal sowie Entgeltgerechtigkeit
  6. Stärkung der Gremienbeteiligung von Frauen
  7. Familiengerechte Hochschule
  8. Förderung der fachbezogenen Geschlechterforschung sowie der Genderkompetenz
  9. Schutz vor (sexualisierter) Diskriminierung und Gewalt.

Zwecks Qualitätssicherung lässt sich die HTW Berlin regelmäßig extern zertifizieren. Ihr wurde 2021 zum siebten Mal das Prädikat "Total E-Quality" verliehen. Die Aktivitäten der Hochschule im Themenfeld 'Entgeltgerechtigkeit' würdigte die Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2018 mit dem eg-check-Zertifikat.

Haupt- und nebenberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte

Die hauptberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sowie die nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und ihre Stellvertreterinnen sind zentrale Akteurinnen der Gleichstellungspolitik der HTW Berlin. Ihr gesetzlicher Auftrag ergibt sich aus dem Berliner Hochschulgesetz und dem Landesgleichstellungsgesetz. Demnach sind sie die gewählten Vertreterinnen aller weiblichen Hochschulangehörigen – unabhängig von der Mitgliedsgruppe. Sie wirken auf die Beseitigung der bestehenden Nachteile für Frauen an der Hochschule hin.

Netzwerke und Versammlungen

Die Frauenversammlung der HTW Berlin ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung zur Vernetzung aller weiblichen Hochschulangehörigen, zu der die hauptberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte einlädt. Sie richtet sich an Mitarbeiterinnen, Professorinnen, andere Lehrkräfte sowie an Studentinnen. Jede Frauenversammlung hat ein spezifisches Thema:

  • 2022: Hochschule (mit)gestalten? Frauen in der akademischen Selbstverwaltung der HTW Berlin (Veranstaltungsbericht: PDF)
  • 2020: Geschlechtergerecht durch die Pandemie?! Erfahrungen, Lektionen, Perspektiven (Veranstaltungsbericht: PDF / Einführungsvortrag von Dr. Sünne Andresen: PDF)
  • 2019: Erreichtes feiern! 100 Jahre Frauenwahlrecht & Gleichstellung an der HTW weiterdenken (Bericht)
  • 2018: Sicherer Campus & Entgeltgerechtigkeit (Bericht)
  • 2017: Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Frauenfeindlichkeit (Bericht)
  • 2016: Entgeltgleichheit (Bericht)
  • 2015: Geschlecht - Macht - Kommunikation
  • 2014: Anerkennung im Berufskontext
  • 2013: Stressbewältigung

Das Informationsforum der hauptberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und der nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten ist das monatlich stattfindende Plenum. Es findet in der Regel in der Vorlesungszeit jeden vierten Mittwoch im Monat statt. Themen sind z.B. die Berufungssituation in den Fachbereichen und aktuelle Beratungsfälle.

Die hauptberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten aller Berliner Hochschulen sind in der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (LaKoF) zusammengeschlossen. Neben dem kollegialen Austausch werden hier in Kooperation mit den zuständigen Senatsverwaltungen sowie der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten Berliner Hochschulen (LKRP) Fragen der Frauenförderung und Gleichstellung beraten.

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten aller Hochschulen in Deutschland sind in der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF) vernetzt. Die BuKoF veranstaltet einmal im Jahr eine große Konferenz. Die laufende inhaltliche Arbeit findet in den sogenannten Kommissionen statt.

Aktivitäten der dezentralen Bereiche

Die nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Fachbereiche und der Zentraleinrichtung Fremdsprachen erarbeiten in Abstimmung mit dem ZR VI sowie mit den Dekanaten und den Fachbereichsräten die Gleichstellungskonzepte für ihre Bereiche. Diese sind auf das zentrale Gleichstellungskonzept der Hochschule abgestimmt und berücksichtigen die Gegebenheiten in der jeweiligen Organisationseinheit. Die Gleichstellungskonzepte der Fachbereiche sowie der Zentraleinrichtung Fremdsprachen können bei den nebenberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten angefragt werden.

Geschlechtergerechte Sprache

Frauen in der Sprache sichtbar machen

Worte schaffen Bilder: Was oder wen stellen Sie sich vor, wenn von „Studenten“, „Wirtschaftsweisen“ oder „Ingenieuren“ die Rede ist? Welche Bilder entstehen, wenn von der „Schreibkraft“, der „Haushaltshilfe“ oder der „Chefärztin“ gesprochen wird? Geschlechtergerechte Sprache macht vor allem Frauen sprachlich sicht- und hörbar. Sie verdeutlicht, welche Geschlechterbilder und -stereotype in der Gesellschaft wirken und wie sie die Wahrnehmung beeinflussen.

Richtlinien an der HTW Berlin

In der Satzung zur Verwirklichung der Chancengleichheit der Geschlechter der HTW Berlin ist festgelegt, dass die Kommunikation nach innen wie nach Außen – z.B. der allgemeine Schriftverkehr, Publikationen, Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Stellenausschreibungen – geschlechtergerecht formuliert werden müssen.

Grundsätzlich gilt, dass Texte so formuliert und Bilder (Fotos, Piktogramme u.ä.) so ausgewählt sein müssen, dass alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen und gleichberechtigt erwähnt bzw. dargestellt werden. Als geschlechtergerechte Formulierungen eignen sich geschlechtsneutrale Begriffe, z.B. Studierende. Sie können auch eine direkte Ansprache verwenden, um geschlechtliche Personenbezeichnungen zu vermeiden.

Für den Webauftritt der HTW Berlin wird als einheitliche Kurzform die Variante mit Sternchen verwendet (Corporate Design).

Praxistipps

Anregungen zur geschlechtergerechten Sprache finden Sie hier:

Auch die Webseite Genderleicht des Journalistinnenbundes (https://www.genderleicht.de) bietet Hintergründe sowie Tipps und Tools für die Umsetzung von Gendersensibilität in Wort und Bild.

Der „Gend-O-Mat“ ist ein humorvoller Beitrag zum Thema.

Geschlechtliche Vielfalt: trans, inter und nicht-binäre Menschen an der HTW Berlin

Die HTW hat in ihrer Antidiskriminierungsrichtlinie das Ziel definiert, ein möglichst sicherer, diskriminierungs- und gewaltfreier Ort für alle Hochschulangehörigen, unabhängig u.a. vom Geschlecht und von der sexuellen und geschlechtlichen Identität zu sein. Der Antidiskriminierungsrat erarbeitet präventive und strukturelle Maßnahmen zur Umsetzung dieses Ziels.

Ansprechpersonen und Informationen

In Fällen von Diskriminierung können sich trans, inter und nicht-binäre Personen an die Antidiskriminierungsstelle der Hochschule und die dort genannten Anlaufstellen wenden.

Informationen zum Thema Trans* an der HTW Berlin hat Prof. Dr. Barne Kleinen auf dieser Seite zusammengestellt: https://home.htw-berlin.de/~kleinen/misc/trans.

Zur Beratung und Orientierung können Sie sich auch an Dr. Jette Hausotter wenden.

Namensänderung

Die HTW Berlin respektiert bei der Ansprache von Hochschulangehörigen deren Wünsche: „In Angelegenheiten, die keine Außen- oder Rechtswirkung entfalten, wie die Anrede in E-Mails oder anderen internen Hochschulregistern oder beim Führen von Listen und Unterlagen, sind Trans*Personen auf Wunsch mit dem von ihnen frei gewählten Namen mündlich wie schriftlich zu adressieren – unabhängig von einer gerichtlich festgestellten amtlichen Änderung des Vornamens.“ (Satzung zur Verwirklichung der Chancengleichheit der Geschlechter, § 12).

In Übereinstimmung hiermit und mit dem von der Bundesregierung im August 2023 beschlossenen und dem Parlament vorgelegten Selbstbestimmungsgesetz wird eine Änderung des Namens- und Geschlechtseintrags bei Vorliegen eines dgti-Ergänzungsausweises ermöglicht. Informationen zum Vorgehen finden Sie hier: https://projekte.htw-berlin.de/hochschule/diversity-audit/anlaufstellen

Respektvoller Umgang

Angehörige der HTW Berlin, die Unsicherheiten oder Fragen zum respektvollen Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt und mit trans, inter und nicht-binären Personen haben und eine Beratung wünschen, können sich an Dr. Jette Hausotter wenden.

Informationen und Handlungsempfehlungen für den respektvollen Umgang mit trans, inter und nicht-binären Menschen an Hochschulen stellt auch die „Kommission Queere* Gleichstellungspolitik an Hochschulen“ der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) zur Verfügung: https://bukof.de/kommissionen-liste/queere-gleichstellungspolitik-an-hochschulen.

Vernetzung

Ein bundesweites Netzwerk für trans, inter und nicht-binäre Menschen an Hochschulen ist die AG Trans*emanzipatorische Hochschul-Politik: http://ag-trans-hopo.org.

Gerne unterstützen wir Vernetzungsvorhaben von trans, inter und nicht-binären Menschen an der HTW Berlin. Interessierte wenden sich gerne an: frauenbeauftragte@htw-berlin.de.

Weiterbildungsangebot zu Gleichstellung und Antidiskriminierung

Weiterbildungen u.a. zu Gleichstellung und Antidiskriminierung im Rahmen der Personalentwicklung finden Sie hier: https://moodle.htw-berlin.de/course/index.php?categoryid=5459

Externe Beratungsstellen

Die Inter*Trans*Beratung Queer Leben berät zu sozialen, medizinischen und rechtlichen Fragen.

Der Verein TrIQ TransInterQueer e.V. bietet ein Beratungsangebot, engagiert sich in der Bildungs- und Aufklärungsarbeit und versteht sich als ein soziales Zentrum und eine Selbstvertretungsorganisation von und für trans*, inter* und nicht-binäre Personen.

Beratung und Unterstützung bei Diskriminierung im Land Berlin bietet auch die Berliner Landesantidiskriminierungsstelle (LADS)

 

Queere Netzwerke an der HTW Berlin

Queere Mitarbeiter*innen, die sich an der Hochschule engagieren und vernetzen möchten, können sich Queer@HTW – einem Mitarbeiter*innennetzwerk in Gründung – anschließen (https://queer-htw.github.io/mailingliste/).
Vernetzungsveranstaltungen für queere Studierende organisiert in loser Reihe das AStA-Referat für Antidiskriminierung (Kontakt: asta-antidis@students-htw.de).

WC für Alle

WC-Räume für alle Geschlechter gibt es an beiden Campus. Ein Drittel davon sind rollstuhlgerechte Einzelräume. Damit geht die HTW Berlin einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer inklusiveren und diskriminierungsfreieren Hochschule. Es profitieren diejenigen, die sich in einem ausschließlich für Frauen oder Männer vorgesehenen Raum nicht wohlfühlen – sei es, weil sie sich als trans* oder nicht-binär identifizieren oder weil sie von anderen Menschen bezüglich ihres Geschlechts falsch zugeordnet, angefeindet oder diskriminiert werden. Durch die WC für Alle wird gleichzeitig niemand eingeschränkt, denn sie sind für mehr Menschen nutzbar als vorher – eben „alle“. Diejenigen, die keine Unisex-Toilette nutzen möchten, können das auch weiterhin tun, denn Frauen- und Männertoiletten bleiben bestehen.

Wenn Sie Fragen haben oder ein Feedback zu dieser Maßnahme geben möchten, wenden Sie sich gerne an: frauenbeauftragte@htw-berlin.de.

Die Standorte der „WC für Alle“ finden Sie auf dieser Seite: https://www.htw-berlin.de/campus/campus-fuer-alle/wc-fuer-alle/

Kostenlose Menstruationsartikel

Im Dezember 2023 werden insgesamt 70 WC-Räume an beiden Standorten der HTW Berlin (Frauentoiletten und WC für Alle in allen Gebäuden und auf nahezu allen Etagen) mit Menstruationsartikelspendern ausgestattet. Dadurch können sich Menschen bei Bedarf bald unkompliziert mit Binden und Tampons versorgen. Finanziert wird dies gemeinsam von der Hochschulleitung, den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sowie dem Allgemeinen Studierendenausschuss. Wenn Sie Fragen zu diesem Projekt haben oder uns ein Feedback zur Umsetzung geben möchten, dann schreiben Sie gerne an: Frauenbeauftragte@htw-berlin.de.