Dokumentationszentrum für Materialgeschichte (DOMA)

Forschungsprojekt

Das Dokumentationszentrum für Materialgeschichte (DOMA) wird Nutzern und Interessierten (Lehrende, Studierende, Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker) verschiedener Bereiche die Möglichkeit bieten, das in historischen Werkstoffen der Industriekultur gespeicherte Wissen in Form zugehöriger Forschungsliteratur, Archivmaterialien und Referenzproben gezielt und zentral zugänglich zu machen. Hierzu sollen an der HTW bereits vorhandene, aber auch neu hinzugewonnene, Bestände verschiedener Materialgruppen klar gegliedert und strukturiert werden.

Die Materialgruppen umfassen dabei natürliche und synthetische Polymere (Kunststoffe und Vorläufer, Lacke und Beschichtungsstoffe, wie auch die Faserstoffe Papier und Textilien), Metalle und elektrische Isolierstoffe. Der Zugang zu den Beständen wird erleichtert durch die Aufgliederung in eine Bibliothek und ein Archiv für Materialgeschichte. Eine angeschlossene Referenzprobensammlung (Materialarchiv) wird makro- und mikroskopisch in einer Datenbank erfasst und von Experten für die weiten Kreise interessierter Nutzer erläutert.

Eine Schausammlung repräsentativer Objekte der Kunststoffgeschichte (Kulturgut aus Kunststoffen und Vorläufermaterialien) kann das Dokumentationszentrum für Materialgeschichte (DOMA) komplettieren.

Zum Auf- und Ausbau der vorhandenen Literatur- und Archivbestände und zur Ergänzung der Referenzprobensammlung mit Bildern und Hinweisen zur Feinstruktur der Materialien, ihrem Verarbeitungs-, Formungs- und Veredlungspotential sind wissenschaftliche Projektanträge vorgesehen.

Ziele des Vorhabens sind zum einen die Erstellung eines digitalen wissenschaftlichen Nachschlagewerks zu relevanten Materialien aus Geschichte und Gegenwart. Dies soll erfolgen durch Erfassung, Dokumentierung und inhaltliche Digitalisierung sowie die Vernetzung aller Teilbestände mit bestehenden diesbezüglichen Internetplattformen. Zum anderen soll in der bestehenden Kooperation mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) und weiteren Einrichtungen, mit denen Kooperationsverträge in Vorbereitung sind oder vor dem Abschluss stehen, die Geschichte der relevanten Materialien, d. h. ihrer Wissenschaft und Technik bzw. ihrer Gestaltung in Design und Kunst erforscht werden. Dies wird als Voraussetzung für das Bewahren von historischen Objekten der Gestaltung in Design und Kunst, aber auch des technischen Kulturgutes erachtet. Einer der Schwerpunkte liegt hierbei im Bereich natürlicher und synthetischer Polymerwerkstoffe.

Das DOMA, eine Arbeitsgemeinschaft in KOREGT e.V. – erforschen bewahren vermitteln, Förderverein des Studiengangs KRG an der HTW-Berlin, hat vom 22. - 24. Okt. 2014, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kunststoffgeschichte e.V. das internationale FORUM KUNSTSTOFFGESCHICHTE 2014 unter dem Motto „PLASTIC'S HERITAGE“ abgehalten, an dessen Organisation und Ausgestaltung sich die Fachgebiete der Konservierung und Restaurierung Moderner Materialien und Technischen Kulturguts sowie Industrial Design der HTW beteiligt hatten. Die Themen dieser interdisziplinären Tagung erfassten dabei alle Aspekte der Kunststoffgeschichte (Polymerwissenschaften, Verarbeitung, Anwendung, Formen, Kulturgüter aus Design, Kunst und Technik, Restaurierung von und mit Kunststoffen, Dokumentation).
Eine angeschlossene Podiumsdiskussion „BIOPLASTICS – DESIGNING WITH AN UPCOMING MATERIAL“ hat den Bogen gespannt von natürlichen Polymeren zu modernen Biopolymeren und die Fragen gestellt, ob und wie die neuen Biokunststoffe die Objektgestaltung unter verschiedenen Kriterien beeinflussen können.

Das FORUM KUNSTSTOFFGESCHICHTE 2016, erneut in der Konstellation wie 2016 unter dem Motto "PLASTIC'S HERITAGE“ durchgeführt und zudem mit der Ausstellung "Plastic Vanitas" durch die Werke der Künstlerin und Fotografin Mariele Neudecker bereichert.

Das DOMA, eine Arbeitsgemeinschaft in KOREGT e.V. – erforschen bewahren vermitteln, Förderverein des Studiengangs KRG an der HTW-Berlin, führt die langjährige Vorarbeit des Studiengangs KRG und seiner Referenzprobensammlung mit den wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Deutschen Bergbau-Museum, Leibniz Gemeinschaft, und Einrichtungen wie etwa der Kustode der TU Bergakademie Freiberg und Sammlungsbeständen der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin zusammen, um sie digital öffentlich zugänglich zu machen.

DOMA wird das Wissen über Werkstoffe und ihre Geschichte sowie Materialien und ihre Herkunft intensivieren und an der HTW sowie insbesondere innerhalb des Fachbereichs 5, Gestaltung und Kultur, vermitteln (Unterricht) und fördern. Es wird, soweit möglich, weitere Sammlungsbestände historischer Werkstoffe und Materialien zu erschließen versuchen.

Projektlaufzeit

01.04.2014 - 31.03.2023

Projektleitung

Kooperationspartner

  • Deutsches Bergbau-Museum Bochum
  • Deutsche Gesellschaft für Kunststoffgeschichte e.V.
  • KOREGT e.V. – erforschen bewahren vermitteln
  • Förderverein des Studiengangs KRG an der HTW Berlin
  • Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, SDTB