Spielerisch im Einsatz für den Kulturgutschutz

Eine Gruppe von vier Personen testet das Brettspiel © Berliner Antike-Kolleg/Karsten Prühl

Studiengang Game Design beteiligt an Entwicklung des Brettspiels „Taskforce: Saving An­tiquities“

21. April 2022 – Wer engagiert sich für den Schutz von Kulturgut? Welche Kompetenzen sind gefragt, wenn die Echtheit eines Objekts geprüft werden muss? Wer recherchiert die Objektgeschichte? Das Brettspiel „Taskforce: Saving An­tiquities“ führt die Spieler*innen hinter die Kulissen des Kulturgutschutzes. Am 2. Mai stellen die Projektverantwortlichen das Brettspiel in der James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel Berlin vor. Interessierte, die das Spiel ausprobieren möchten, werden um Anmeldung zu einer der beiden Game-Sessions unter sekretatriat@berliner-antike-kolleg.org gebeten. Die Sessions beginnen um 15:30 oder um 16:30 Uhr. 

„Taskforce: Saving Antiquities“ ist ein kooperatives Brettspiel, mit dem Handlungsspielräume und Entscheidungsstrukturen simuliert werden, die für die Arbeit mit Kulturgut grundlegend sind. So können Nutzer*innen spielerisch komplexe Prozesse von der Bewahrung bis zur Restitution kennenlernen. Das Spiel wird von einer Website ergänzt, die bereits im September 2021 online gegangen ist.

Das Brettspiel wurde im Rahmen des Projekts „Saving Antiquities“ entwickelt, an dem das Berliner Antike-Kolleg, das Ägyptische Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und der Studiengang Game Design an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) beteiligt sind. „Wir möchten zeigen, wie relevant die Altertumswissenschaften für den Erhalt unseres kulturellen Erbes ist, und haben dafür ein Format entwickelt, das nicht nur wissenschaftliche Inhalte vermittelt, sondern auch Spaß macht“, sagt Projektleiterin Dr. Henrike Simon von der Humboldt-Universität zu Berlin und Geschäftsführerin des Berliner Antike-Kollegs.

Im Rahmen der Veranstaltung am 2. Mai können die Besucher*innen das Spiel als erste ausprobieren. Außerdem können sie ihr Wissen zum Thema bei einem moderierten Quiz testen. Am Abend laden die Veranstalter*innen zu einer offenen Diskussionsrunde mit Kulturgutschützer*innen ein. Auf dem Podium sprechen Silvelie Karfeld (Bundeskriminalamt), Dr. Robert Kuhn (Staatliche Museen zu Berlin), Irene Pamer-Gatzsche (Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz e.V.) und Prof. Dr. Markus Hilgert (Kulturstiftung der Länder), der die Veranstaltung auch mit einem Grußwort eröffnen wird.

Das Projekt „Saving Antiquities“ wird vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. Mai 2022 von der VolkswagenStiftung im Programm „Weltwissen. Strukturelle Förderung Kleiner Fächer“ (Förderlinie 2: Wissenschaftskommunikation) mit knapp 100.000 Euro gefördert. „Saving Antiquities“ möchte ein Bewusstsein für den komplexen Umgang mit archäologischen Kultur­güter schaf­fen und die verschiedenen Interessens­gruppen und deren Tä­tig­keitsfelder verständlich erklären. Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch Expert*innen aus den Bereichen Kulturgutschutz, Game Design und Wissenschaftskommunikation. Beteiligt sind die Humboldt-Universität zu Berlin, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und das Ägyptische Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Veranstaltung wird zudem durch die Kulturstiftung der Länder und die Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz e.V. gefördert.

Antike Gegenstände und Gebäude sowie immaterielle Kulturgüter zu schützen, ist eine Herausforderung, die sich immer und überall auf der Welt stellt. Oft wird der Wert von Kulturgut aber erst anerkannt, wenn es beschädigt oder in seinem Fortbestand massiv bedroht wird – wie bei der Zerstörung von Palmyra oder dem Brand der Notre-Dame. Plötzlich wird seine Bedeutung für die jeweilige Gemeinschaft und deren Identität wahrgenommen, Schutzmaßnahmen diskutiert und organisiert. Unter Kulturgutschutz ist aber weit mehr zu verstehen, als der Schutz des Welterbes vor Zerstörung. Plünderungen, Diebstahl oder Schmuggel spielen eine ebenso wichtige Rolle.

 

 

Termin & Ort

Montag, 2. Mai 2022, ab 15:00 Uhr

James-Simon-Galerie, Bodestraße, 10178 Berlin