Kapitel 5 | Innenhof und Gebäude D: Altlasten

Vor Gebäude C stehen

Vom Industrieareal zum Hochschulcampus — da war es mit der Sanierung von Gebäuden natürlich nicht getan. Nehmen wir den Faden der Umbaugeschichte an früherer Stelle wieder auf – in den 1990er Jahren. Dabei gehen wir in Richtung Gebäude D, rechts an Gebäude C entlang. Wir passieren den Durchgang und gehen weiter, bis wir zu einem Innenhof mit Steinblöcken und einem langen Tisch gelangen. Da machen wir halt.

(Schritte)

Nach rechts gehen, an Gebäude C entlang über den Innenhof bis zu Gebäude D

Die politische Wende von 1989 hatte einen radikalen Einschnitt bedeutet. Die aus dem VEB hervorgegangene KWO GmbH war in den Nachwendejahren ins Straucheln geraten: Die Produktion wurde schrittweise zurückgefahren, am Ende wurde nur noch ein Teil des Areals industriell genutzt, der Rest lag brach. An diesem Punkt übernahm die Berliner Landesentwicklungsgesellschaft, die B.L.E.G., die treuhänderische Verwaltung des ungenutzten Geländes. Um die gröbsten Umweltschäden zu beheben, ließ sie den Boden austauschen und schwer kontaminierte Gebäude abreißen. Gleichzeitig begann die B.L.E.G. mit der Sanierung des Geländes: Straßen wurden erneuert, ein Blockheizkraftwerk gebaut, ein Plan zur Sicherung denkmalgeschützter Gebäude verabschiedet. Ein insgesamt dreistelliger Millionenbetrag floss in Instandsetzung und Sanierung des Geländes.

(Schritte)

Im Innenhof vor Gebäude D stehen

Seinen industriellen Charme hat das Areal dennoch bewahrt, zumindest stellenweise. Und nicht nur das: Schauen Sie mal auf den unrestaurierten Gebäudeabschnitt mit dem Schornstein. Kaum zu glauben, aber der kleine Trakt wird noch industriell genutzt. Denn auch wenn die heutige Kabelproduktion auf dem Gelände in keinem Vergleich zu früher steht — ganz verschwunden ist sie nicht. Die KWO GmbH existiert als Kleinunternehmen noch immer. Das wollen wir uns jetzt ansehen. Dazu gehen wir links an dem grauen Trakt vorbei und hören uns dann im anschließenden Innenhof wieder.