Ein Siedlungsplatz der römischen Kaiserzeit bei Siethen, Lkr. Teltow-Fläming

Forschungsprojekt

Am Rande des Siethener Sees, südlich von Berlin, ist seit längerem eine Siedlung der römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit bekannt (2.-5. Jh. n. Chr.). Da bislang lediglich Oberflächenfunde durch Hobbyarchäologen gemeldet wurden, ist über den Erhaltungszustand des Fundplatzes kaum etwas bekannt. Eine erste Besichtigung und Einweisung in das Fundgelände erfolgte im Herbst 2009 durch den Kreisarchäologen des Landkreises Teltow-Fläming, Dr. St. Pratsch.
Um erste Sondierungen planen zu können, wurde im Vorfeld eine geomagnetische Prospektion in einem Teil der Ackerfläche vorgenommen. Bei der Auswertung der Messdaten ergaben sich zahlreiche Hinweise auf Herd- bzw. Feuerstellen sowie auf Reste von Grubenhäusern. Bei den anschließenden Probegrabungen konnte eines der Grubenhäuser vollständig ausgegraben werden. In der Verfüllung der Hausgrube fanden sich zahlreiche Keramikscherben der Völkerwanderungszeit, u. a. Stücke importierter Drehscheibenkeramik, viele Tierknochen und ein Spinnwirtel.
In einer zweiten Grabungsfläche bestätigten sich mehrere Reste von Herdstellen. Sie stimmen in ihrer Lage mit den magnetischen Anomalien überein. Gelegentlich beobachtete Pfostenstandspuren lassen erwarten, dass bei umfangreicheren Ausgrabungen größere Hauskomplexe zu erfassen sind.

Projektlaufzeit

01.05.2010 - 31.12.2011

Projektleitung

Kooperationspartner

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum