Praktikum des Monats

Hier sucht Thomas Platzeck studentische Unterstützung bei der Umsetzung einer Fertigungsanlage für die Herstellung von Photovoltaikmodulen bei aleo solar. Thomas Platzeck ist selbst HTW-Absolvent des Maschinenbaus und beschreibt im aktuellen Praktikum des Monats, was Studierende im Praktikum erwartet, welche Anforderungen an sie gestellt werden und warum es sich lohnt, für aleo zu arbeiten.

Die ausführliche Praktikumsausschreibung finden Sie hier:

Interessierte Studierende können sich über ein Praktikum hinaus auch auf Werkstudentenstellen in diesem Bereich bewerben.

Wer oder was steht hinter aleo solar?

Unser Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von Photovoltaikmodulen in Prenzlau (Brandenburg) für die Anwendung in Ein- und Mehrfamilienhäusern und kleinen gewerblichen Anlagen. Direkte Kunden von aleo solar sind deutsche Installateure, europäische Großinstallateure und weltweit große OEM Kunden. Unser Fokus liegt auf hoher Moduleffizienz und besonders hoher Zuverlässigkeit. Wir haben in unserem Unternehmen ein weltweit nahezu einzigartiges Zellverbinderverfahren sowie Produkte für Gebäudeintegration (BIPV).

Wie sind Sie zu aleo solar gekommen und welche Erfahrungen prägten Ihren Werdegang bis heute?

Nach dem Abitur fiel mir die Wahl eines Studiengangs recht schwer, weshalb ich zunächst eine Berufsausbildung zum KfZ Mechaniker abschloss. Für das anschließende Studium erschien mir KfZ Technik etwas zu speziell und ich entschied mich für allgemeinen Maschinenbau. Mein Praktikum habe ich, für insgesamt fast 6 Monate, bei der Daimler Chrysler AG in Stuttgart absolviert. Nachdem ich zum Ende des Studiums weitere Erfahrungen als studentischer Mitarbeiter in einem Unternehmen für Laser-Maschinenbau sammeln durfte, hatte ich meinen erfolgreichen Berufseinstieg als Entwicklungsingenieur bei aleo solar. 

Als Entwicklungsingenieur durfte ich viele Erfahrungen in der Branche und auch zu den Produkten sammeln und übernahm nach 3 Jahren die Funktion des Teamleiters für Anwendungstechnik mit den Hauptaufgaben Produkttypentests und Prozesstransfer mit 7 Ingenieur_innen und 3 Labormitarbeiter_innen. Wieder 3 Jahre später wechselte ich die Position zum Leiter Engineering mit 14 Ingenieur_innen und 4 Labormitarbeiter_innen. Nach und nach sind noch die Bereiche Produktmanagement, Instandhaltung und Produktion dazugekommen und seit 4 Jahren bin ich Technischer Leiter im Unternehmen. Eine wunderbare Aufgabe.

Wie können wir uns Ihren Job als Technischer Leiter vorstellen?

In der Produktion gilt es die täglichen kleinen Herausforderungen zu meistern, Störungen zu minimieren und im täglichen ShopFlor Management Schritt für Schritt ein wenig besser, als am Vortag zu werden. Das geht Hand in Hand mit der Instandhaltung und den Prozessingenieur_innen. Zudem gilt es mit den Ingenieur_innen unsere Produkte, aber auch die Maschinen und Anlagen weiter zu optimieren, d.h. mittels Prozessdatenanalysen und Versuchen, Abweichungen zu detektieren und Lösungen zur Verbesserung umzusetzen. Zudem trage ich Mitverantwortung für die Produktstrategie/ Entwicklungsrichtung, sowie die Produktentwicklung hinsichtlich der Marktanforderungen und technischen Realisierbarkeit.

Zudem schaue ich nach vorn und initiiere Projekte zur Optimierung der Maschinendatenverkettung (Big Data) und automatisierter Auswertung unserer bildverarbeitenden Messsysteme (Mustererkennung).

Was begeistert Sie an Ihren jetzigen Aufgaben aber auch an Ihrem Unternehmen?

Ich persönlich liebe die Weiterentwicklung. Ich kann mich über einen erreichten Zustand freuen, aber dann geht es auch schon wieder an das nächste Projekt. Jeden Tag ein wenig besser zu werden und neue Herausforderungen zu suchen, gilt für mich persönlich, aber auch für meine Bereiche bei aleo. 

Unser aller Alltag ist noch immer stark durch „Corona“ beeinflusst. Wie wirkt sich dies auf Ihr Unternehmen aus?

Die konkreten Maßnahmen bei aleo sind die für alle bekannten, d.h. Maske tragen, Abstand halten und Hygienemaßnahmen einhalten. Wann immer möglich, machen die Mitarbeiter_innen Homeoffice. Zum Glück konnten die Installateur_innen weiter arbeiten und unser Geschäft läuft normal weiter, dafür sind wir äußerst dankbar.

Welches Praktikum wartet aktuell in Ihrem Bereich auf ein_n Bewerber_in?

Aktuell erweitern wir unsere Fertigungskapazität mit einer kompletten neuen Fertigungslinie für Photovoltaikmodule. In diesem Umfeld gibt es eine Menge Aufgaben in diversen Bereichen.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle das Praktikum im Bereich Fabrikplanung / Industrial Engineering. Wir benötigen Unterstützung im Wertstromdesign, bei den Personal- und Aufgabenplanungen, Entwicklung der KPIs, Einführung und Optimieren des MES Systems sowie Planung und Umsetzung bei Lean Management Projekten.

Was ist aus Ihrer Sicht besonders spannend an diesem Praktikum?

Man findet einen Anlagenzustand vor, der noch nicht ausgereift ist. Bei einem langjährig betriebenen Maschinenpark findet man kaum noch Optimierungsmöglichkeiten oder Aufwand/Nutzen bei Veränderungen stehen nicht mehr im Verhältnis. Bei neuen Anlagen kann man in der Regel mit kleinen Aufwänden große Nutzen erzielen (low hanging fruits). Man kann sich selbst gut einbringen und verbringt nicht monatelang mit aufwendigen Prozessdatenanalysen, um Details herauszukitzeln. Wir sind ja nicht im Rennsport. ;) 

An welchen Aufgaben dürfen die Studierenden hier konkret arbeiten?

Zum Beispiel bei der Bearbeitung eines Optimierungsprojektes plant man das Projekt – d.h. man nimmt den Ist Zustand auf, bestimmt die KPIs, plant die Aufgaben und setzt sie um, d.h. je nach Komplexität selbst, bzw. in Kooperation mit internen Fachabteilungen oder externen Dienstleistern und erstellt die entsprechenden Dokumentationen.

Dabei ist es ausdrücklich erwünscht, seine Methoden aus dem Studium, das Netzwerk der Hochschule oder sonstigen fachlichen Dienstleistern zu nutzen, um neue Impulse mit einzubringen. Es soll darum gehen, das zu bearbeitende Thema möglichst tiefgründig zu erarbeiten, später im Arbeitsleben, wird man selten die Zeit haben, den Dingen noch so auf den Grund zu gehen.

Wann bin ich aus Ihrer Sicht als Praktikant_in am richtigen Platz? Wann eher nicht?

Das ist eine sehr komplexe Frage. Ich denke, es geht darum für sich selbst den Anspruch zu haben, tatsächlich etwas bewirken zu wollen, neugierig zu sein, einerseits die Methoden im Betrieb aufzunehmen, aber auch seine eigenen Kenntnisse einzusetzen, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, aber auch nicht zu vergessen, ab- und zu mal über den Tellerrand zu schauen.

Könnte ich nach dem Praktikum eine Abschlussarbeit anschließen? Werden Themen vorgegeben oder lassen sich diese gemeinsam finden?

Im Grunde gern, wenn es zur individuellen Karriereplanung passt und nicht nur aus Bequemlichkeit geschieht. Das Thema wird immer mit den Studierenden abgestimmt und muss dann auch noch gemeinsam mit der Hochschule abgestimmt werden. Insbesondere bei der Masterarbeit muss eine wissenschaftliche Relevanz gegeben sein. Das ist immer ein Prozess.

 

Wie viel Zeit darf ich für das Praktikum einplanen?

Aus meiner Sicht bitte möglichst viel. Wie beschrieben geht es nicht darum, diese Pflichtaufgabe abzuhaken. Man braucht schon drei Monate, um sich richtig einzuarbeiten und dann eben noch Zeit, relevant ingenieursmäßig zu arbeiten. Zudem will man ggf. noch ein paar Tage in andere Fachabteilungen reinschnuppern.

Welche Bewerbung spricht Sie an? Welche Erfahrungen sollten sich in den Unterlagen widerspiegeln?

Ich finde Bewerbungen – „ich suche ein Praktikum, ich studiere ….“ schwierig. Das passt zum Schülerpraktikum in der 9. Klasse. Als Student_in im höheren Semester sollte man einen Bereich, einen Themenkomplex oder eine bestimmte Aufgabe, die/den man kennenlernen möchte, eingrenzen können. Dazu gehört auch, welche Erfahrungen man passend hierzu schon gesammelt hat.

Bisherige Erfahrungen sind auch relevant, wenn man ein bestimmtes Ziel hat, z.B. sich um ein Praktikum bemüht, bei dem man besonders viel Verantwortung übernehmen will.

Ich hätte beim Lesen gern das Gefühl, dass in einem Anschreiben für ein Praktikum oder eine Abschlussarbeit die/der Bewerber_in vermitteln möchte, dass sie/er gerne etwas dazulernen und sich hierfür wirklich gerne einbringen möchte.

An wen darf ich meine Bewerbung richten?

Die Bewerbung geht direkt per Mail an mich.

Thomas Platzeck, Technischer Leiter;E-Mail: Thomas.Platzeck@aleo-solar.de

Fragen beantworte ich unter folgender Telefonnummer: 003984 - 8328 1900

Was ist Ihr persönlicher Karrieretipp an unsere Studierenden, damit das Praktikum ein Erfolg wird?

Planen Sie so viel Zeit wie möglich ein. Haben Sie keine Angst davor, dass etwas schiefgehen kann. Versuchen Sie, ein Thema zum Abschluss zu bringen und schauen Sie in weitere Bereiche des Unternehmens rein.