Praktikum des Monats

Im aktuellen Praktikum des Monats stellt sich Sarah Wachsmuth vor. Sarah ist Studentin der BWL und hat ihr Pflichtpraktikum bei der GfBU-Consult Gesellschaft für Umwelt und Managementberatung mbH absolviert. Sarah wirkte hier in einem Projekt bei der Entwicklung eines Umwelt- und Energiemanagementsystems mit.

Wer oder was steht hinter der GfBU-Consult Gesellschaft für Umwelt und Managementberatung mbH?

Die GfBU-Consult berät Kunden aus der Industrie (u.a. Automobilindustrie, Chemische Industrie, Energieversorgung/Erneuerbare Energien, Holz-, Zellstoff- und Papierindustrie, Lebensmittelindustrie, Stahlindustrie) und der öffentlichen Hand (Umweltministerien, Umwelt-Fachbehörden, Kommunalverwaltungen auf Kreis- und Gemeindeebene). Themenfelder sind Umwelt und Genehmigung, Organisation und Managementsysteme, Anlagesicherheit und Arbeitsschutz sowie Seminare und Fachlehrgänge.

Wie war Ihr bisheriger Werdegang?

Nach meinem Abitur war ich erst einmal zwei Jahre jobben, da ich mir noch nicht ganz sicher war, was ich beruflich machen wollte. Ich hatte zwar das Abi mit Wirtschaftsschwerpunkt absolviert, aber sah mich viel mehr im kreativen Bereich.
Nach meiner „wilden“ Jobbingzeit, fing ich also ein Praktikum in einem Kostüm- und Requisitenverleih an, der an Privatpersonen, Film- und Fernsehen verlieh. Als Theatermensch, der ich seit meiner Kindheit war und als der ich mich in meiner Freizeit in verschiedene Theaterprojekte einbrachte, war das ein Traumjob. Für meine Geburtstagsfeiern, die ich stets mit Motto feierte, hatte ich fortan eine schier endlose Auswahl, um mich angemessen einzukleiden.
Ich verstand mich damals gut mit meinem Chef und den Kolleg_innen und fühlte mich sehr wohl dort. Umso mehr freute ich mich, als sie mir anboten, dort fest als Kostümdame einzusteigen. Nach einem weiteren halben Jahr stieg ich dann auf den Posten der Assistenz der Geschäftsführung um. Dies machte ich circa 3 Jahre.
Während dieser Zeit merkte ich immer wieder, dass es mir an Erfahrung und Wissen im Bereich Geschäftsführung fehlte und entschied mich letztendlich (mich selbst überraschend) für ein Studium in BWL. Damals sah ich mich nicht in einem Studium, da ich lang dachte, dass ich das nicht bewältigen könnte. Dass ich jetzt gerade meine Bachelorarbeit schreibe, verblüfft mich ehrlich gesagt immer noch etwas.

Wie und warum sind Sie schließlich zur GfBU-Consult gekommen?

Im September 2020 entdeckte ich die Stellenausschreibung und fand gleich Gefallen an den Aufgaben. Im Oktober hatte ich das Vorstellungsgespräch und konnte im November direkt angefangen. Inzwischen arbeite ich weiter als Werkstudentin für das Unternehmen. 

Grundsätzlich fand ich die Projektausschreibung interessant. Es ging hauptsächlich um die Entwicklung eines Umwelt- und Energiemanagementsystems. Das waren Begrifflichkeiten, die ich aus meinem Vertiefungsstudium in Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement kannte. Wie vermutlich auch die Leser dieser Praktikumserfahrung, konnte ich mir so genau darunter aber nicht viel vorstellen. War das ein spezielles Betriebssystem, also eine Software? Und wie genau setzte man das eigentlich um? Ich erinnere mich noch daran, dass ich in der Vorlesung damals den Begriff googelte, weil ich mir kein genaues Bild davon machen konnte. Leider verstand ich hinterher trotzdem nicht viel mehr. Als ich dann also ein gutes Jahr später die Stellenausschreibung der GfBU-Consult las, war ich sofort hellwach und dachte mir: Perfekt! Dann verstehst du was man dabei überhaupt macht und weißt anschließend auch wie. Da ich anstrebe nach meinem Abschluss im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement zu arbeiten, bot sich das zusätzlich an. Da die Stellenausschreibung schon einen Monat online war, sah ich also zu, so schnell wie möglich meine Bewerbung fertig zu machen. Zum Glück hatte ich hier Unterstützung vom Career Service, da ich im Bewerbungsschreiben sehr unsicher war. Kaum hatte ich die Bewerbung verschickt, erhielt ich umgehend eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Dies wurde durch den Geschäftsführer und die beiden Fachbereichsleiter geführt und war - trotzdem ich sehr aufgeregt war - recht entspannt.

Allesamt waren sehr sympathisch. Ich werde definitiv nicht vergessen, dass der Chef mir auch sein Büro zeigte und ich entdeckte, dass dort Figuren von „Der Herr der Ringe“ standen. Er gestand, schon lange ein Fan zu sein und dass diese Figuren einen neuen Platz brauchten, weil Daheim kein Platz mehr war. Da ich selbst ein kleiner „Herr der Ringe“-Fan bin, machte ihn das umso sympathischer. Vor allem sagte das viel über ihn als Person aus. Als er dann meinte, dass sie mich gern als Praktikantin anstellen würden, musste ich demzufolge nicht lang überlegen. Es passte einfach alles zu gut zusammen.

Inwieweit hat die aktuelle Situation um Corona Einfluss auf Ihr Unternehmen und Ihre Arbeit? Wie und wo arbeiten Sie in diesen Tagen?

Glücklicherweise leidet diese Branche nicht allzu sehr unter den Auswirkungen von Corona. Die Auftragslage ist also bisher sehr stabil. Es gibt selbstverständlich ein Hygienekonzept im Büro und viele der Mitarbeiter_innen sind abwechselnd im Homeoffice. Es ist ihnen allerdings freigestellt, ob sie ins Büro fahren oder daheim bleiben.
Ich selbst war zu Beginn vorwiegend im Büro, da ich natürlich auch alle Kolleginnen kennenlernen wollte und grad am Anfang dann doch noch einige Fragen hatte. Nach einem Monat arbeitete ich aber größtenteils im Homeoffice, da die Coronafallzahlen massiv stiegen und ich eine Stunde mit dem ÖPNV durch die Stadt fahren musste. Ich war sehr froh, dass das auch so angenommen wurde und die regelmäßigen Besprechungen nun über Videokonferenz stattfanden. Dasselbe ist es natürlich trotzdem nicht. Ich habe viele Kolleg_innen wochenlang nicht gesehen, hatte immer nur Kontakt zu einigen wenigen und saß dauerhaft allein daheim. So konnte ich nicht mal eben die Kollegin etwas fragen oder grundsätzlich am Büroleben teilhaben. Das war auf die Dauer wirklich schwer und nach 2 Monaten für mich auch nicht mehr aushaltbar, weshalb ich wieder regelmäßig ins Büro fuhr. Homeoffice zur Abwechslung oder als Möglichkeit ist wirklich toll, aber auf Dauer wünsch ich mir das nicht. Ich hätte gern mein Praktikum in anderen Zeiten gemacht.

Wie können wir uns das Praktikum bzw. die damit verbundenen Aufgaben konkret vorstellen?

Ich hatte keinen speziellen Bereich, in dem ich tätig war, da mein Projekt unternehmensübergreifend angesiedelt war. Den Hauptteil der Zeit verbrachte ich am PC, vorrangig mit Recherchen oder dem Eingeben von Daten in Exceltabellen und deren Auswertung. Ich erstellte z.B. eine Tabelle mit Umweltaspekten und deren Bewertung (wie Wasserverbrauch, Abfallaufkommen, Stromverbrauch etc. und wie groß der jeweilige Einfluss auf die Umwelt ist), eine CO2-Bilanz (wie viel CO2 durch welche Tätigkeit im Unternehmen anfällt) und einen umfangreichen Maßnahmeplan, um die Umwelt- und Energieleistung des Unternehmens zu verbessern. Dazu musste ich Unterlagen auswerten, u.a. die Rechnungen für Strom, Betriebskosten oder Büromaterialien oder recherchierte, wie hoch der CO2-Ausstoß eines PkW pro Kilometer ist.
Ein weiterer Part war ebenso, eine vollständige Liste aller Stromverbraucher im Unternehmen zu erstellen und deren Verbrauch aufs Jahr auszurechnen. Dafür habe ich entweder (wenn vorhanden) auf die Leistungsangaben der Hersteller zurückgegriffen oder musste mit einem Strommessgerät selbst messen. Es kam also nicht selten vor, dass ich selbst auch unter den Tischen zu finden war, um irgendwie an die verschiedenen Stecker zu gelangen.
In regelmäßigen Abständen hielt ich Rücksprachen mit dem Geschäftsführer, um die verschiedenen Arbeitsstände zu besprechen und offene Fragen zu klären. Ich war vor den Gesprächen immer etwas aufgeregt, da ich mir manchmal nicht sicher war, ob ich gerade in die richtige Richtung arbeitete oder vielleicht zu langsam vorankam. Letztendlich waren diese Rücksprachen aber immer sehr angenehm und meine Sorgen unnötig. Im Gegenteil. Mir machten sie letztendlich immer großen Spaß, da wir auch viel Zeit damit verbrachten, verschiedene Ansichten und Themen zu diskutieren. Dies führte häufiger dazu, dass wir unsere vorgesehene Besprechungszeit gnadenlos überzogen.

Was durften Sie im Praktikum lernen?

Grundsätzlich natürlich die Erarbeitung, Anforderung und Umsetzung der beiden Managementsysteme. Darüber hinaus auch, wie z.B. ein Audit bei der Zertifizierung eines Qualitätsmanagementsystems abläuft.

Inwieweit half Ihnen im Praktikum das im Studium Gelernte? Was fand sich wieder, was war neu?

Allem voran halfen mir die Inhalte der Module der Vertiefung „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“, aber auch die Module Strategisches Management, Marketing, Grundlagen der Wirtschaftsinformatik, Informations- sowie Projektmanagement. Inhaltlich beginnt es selbstverständlich bei der Kenntnis über die verschiedenen Umweltmanagementsysteme und deren Anforderungen sowie der jeweiligen Vor- und Nachteile. Darüber hinaus ging es um die Beurteilung der Einhaltung rechtlicher Bestimmungen und die Erstellung einer CO2-Bilanz, welche wir auch in den Seminaren behandelten. 

Des Weiteren führte die umfangreiche Kenntnis über die Theorien betrieblicher Abläufe an vielen Stellen dazu, dass ich Anforderungen und Zusammenhänge schneller verstehen konnte.

Selbstverständlich war die Fähigkeit sich Inhalte selbst anzueignen und Dinge kritisch zu hinterfragen ebenso von Nutzen. Aber letztendlich war das alles zum großen Teil „nur“ theoretisches Wissen, welches ich im Praktikum direkt anwenden musste oder über welches es konkret hinausging. Ich hatte keine Ahnung von Umweltaspekten und deren Bewertung, Energieleistungskennzahlen oder wie überhaupt ein Qualitätsmangementhandbuch aussieht. Und ich wusste nicht, wie genau ich bei dem Energieverbrauch für Heizungen den unterschiedlichen Heizbedarf in den verschieden warmen Jahren berücksichtige. Das musste ich mir alles aneignen.

Schlussendlich war es sehr ausgewogen zwischen bekannten und neuen Inhalten. Das ist vermutlich nun mal der Kern des Studiums. Du hast im Anschluss einen Überblick und ein Gefühl für vieles, aber wenn du dann arbeiten gehst, musst du trotzdem komplett neu lernen.

Wann sitzt ist man in diesem Praktikum am richtigen Platz? Wann eher nicht?

Mein Chef spiegelte mir, dass es mein Engagement war, das mich von anderen Bewerber_innen abgehobt. Ich engagiere mich seit Jahren außerhalb meiner Jobs und des Studiums, überwiegend in Theaterprojekten, aber auch an der Hochschule, z.B. in der Fachschaft und im Studierendenparlament. Er meinte, man sieht, dass ich Leidenschaft besitze. Und es sei fast ein bisschen egal, was man im Studium lernt oder nicht. Wenn man Leidenschaft für etwas besitzt, wird man sich reinhängen und es lernen. Und das ist eine Eigenschaft, die man besitzt oder eben nicht.

Ich glaube, das sollte in den Unterlagen stehen, wenn man sich bewirbt. Es sollte deutlich werden, dass man noch mehr ist als „nur“ Studierender, der gut oder grad so seine Module bewältigt. Man sollte zeigen, wer man ist und ob man für etwas brennt. Vielleicht ja sogar für die Themenfelder, die hier gewünscht sind.

Ansonsten ist es natürlich immer empfehlenswert, vor Ort freundlich und zuvorkommend zu sein. Das versteht sich aber von selbst, denke ich. Vermutlich ist es von Vorteil, wenn man etwas extrovertiert ist und schneller mit neuen Gruppen warm wird. Aber wichtig ist das nicht unbedingt. Ich bin recht schüchtern und kam trotzdem schnell und gut mit allen zurecht.

Was waren besondere Highlights im Praktikum?

Am meisten begeisterte mich, dass ich mich intensiv mit Inhalten auseinandersetzen durfte, die mich sowie interessieren. Besonderes gefiel mir auch, dass das Praktikum abwechslungsreich war und man auch immer wieder in andere Projekte reinhorchen konnte, die bearbeitet werden. Dazu gehörte z.B. das Teslaprojekt in Brandenburg, welches durch die GfBU-Consult ebenso betreut wird und für mich natürlich besonders spannend war.
Am meisten Spaß machten mir die Aufgaben, von denen ich im Vorfeld am wenigsten Vorstellung hatte und die am umfangreichsten waren, wie die Erarbeitung der Umweltaspekte, die Energiedatenanalyse und die Erstellung der CO2-Bilanz. Im Anschluss auf die Ergebnisse der intensiven Arbeit zu blicken und zu wissen, dass es die eigene Leistung war, machte mich zufrieden und auch ein wenig stolz.
Zusätzlich zeigte sich mir nochmal, wie viel ich noch nicht weiß. Und wie viel ich noch lernen kann. Das mag manch andere vielleicht demotivieren, ich jedoch freue mich darauf, noch mehr lernen zu dürfen.

Was macht die GfBU-Consult zu einem attraktiven Arbeitgeber?

Ganz ehrlich? Ohne zu übertreiben: so eine tolle Arbeitsatmosphäre hatte ich noch nie. Hingegen zu alten Jobs, in denen es durchaus auch schön war, stimmt einfach alles. Die Kolleg_innen pflegen einen freundlichen Umgang miteinander (sollte normal sein, ist es aber nicht), es wird (wenn möglich) gemeinsam Mittagspause gemacht und später eine kleine Kaffeepause. Es gibt regelmäßige Weiterbildungen und regelmäßig Englischunterricht. Es wird zudem viel Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelegt (die Möglichkeiten für Homeoffice wurden z.B. schon vor Corona geschaffen), jeden Monat gibt es die Möglichkeit für eine Massage, jeden Donnerstag gibt es ein kleines Sportangebot im Büro, es wird an vielen Stellen auf Nachhaltigkeit geachtet uvm. Zusätzlich kann man jederzeit neue Ideen einbringen. So wurde z.B. im letzten Jahr JobRad eingeführt, ein Leasingangebot der Firma für Fahrräder.
Alles in allem, an allen Stellen einfach super. Als Mitarbeiterin fühle ich mich wertgeschätzt und unterstützt. In meinen Augen ein superattraktiver Arbeitgeber, von denen sich so manch einer eine Scheibe abschneiden kann.

Wie kann ich mich bewerben, wenn ich Interesse an einer Tätigkeit im Unternehmen habe?

Aktuelle Stellen sind unter https://www.gfbu-consult.de/de/karriere.html zu finden.

Ansprechpartner für die Bewerbung ist Dr. Steffen Wehrens, Geschäftsführer der GfBU-Consult. 

E-Mail: gf.steffen.wehrens@gfbu-consult.de, Telefonnummer: +49 30 99 28 82 0

 

 

Ihr persönlicher Praktikumstipp für Ihre Kommiliton_innen, damit die Praktikumssuche ein Erfolg wird?

Ich kann die Hilfe des Career Service, wie z.B. die Workshops „Wie schreibe ich eine Bewerbung mit WOW-Effekt“ oder „Wie finde ich das richtige Praktikum“ als auch die individuellen Beratungsangebote wärmstens empfehlen. Mir hat es sehr geholfen, meine Unsicherheiten abzubauen und ich habe meine Herangehensweise an Bewerbungen (sowohl Lebenslauf als auch Anschreiben) komplett geändert und finde sie jetzt wesentlich besser und auch logischer.

Ihr persönlicher Tipp, damit auch das Praktikum am Ende ein Erfolg wird?

Zeig Leidenschaft und sei engagiert!
Mein Chef lobte an mir besonders, dass ich, bei der Aufstellung des Projektplans zu Beginn, meine Aufgaben nicht über die kompletten 4 Praktikumsmonate streckte, sondern realistisch versuchte, den Aufwand abzuschätzen. Am Ende hatte ich laut Plan nach Beendigung des Projektes noch einen halben Monat Zeit, um mich in andere Projekte einzubringen. Er meinte, das hätten nicht viele getan. Und es wäre einer der Gründe, wieso er mich gern weiter anstellen wollen würde. Nun arbeite ich seit Beendigung des Praktikums als studentische Mitarbeiterin dort und es kann sein, dass ich auch nach dem Studium dort anfangen kann.