Die Künstlerbrille II (Die Künstlerbrille II)

Forschungsprojekt

In einer Welt, die immer dynamischer und komplexer wird, ist nicht mehr Fachwissen, sondern Kreativität die Schlüsselressource zur Steuerung und Umsetzung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse, und zwar nicht zuletzt im Sinne von kollektivem Ideenreichtum und problemlösungsorientierter Kollaboration (Co-Creation). Das Projekt "Künstlerbrille" will das Potenzial der Berufsgruppe der Künstler, die als Kreative schlechthin gelten, für andere Akteure zugänglich, erfahrbar und nutzbar machen. Die für Künstler typischen Kompetenzen im Umgang mit offenen, unsicheren, unplanbaren Situationen und ihre Fähigkeiten in der schöpferischen Nutzung von Kooperationen lassen sich unabhängig von berufsspezifischen künstlerischen Techniken darstellen, vermitteln und trainieren.

Die "Künstlerbrille" setzt an den Erkenntnissen des erasmus+ Vorgängerprojekts (09/2014 – 02/2017) an, das gattungsübergreifende künstlerische Denk- und Arbeitshaltungen beobachtend erforscht und beschrieben hat. Das neue Vorhaben bindet nun die Künstler selbst in den Vermittlungsprozess ein, und zwar mit zwei verschiedenen Formaten.

Das erste Format sind kunstbasierte Mini-Think Tanks, in denen Studierende des Masterstudiengangs "Nonprofit-Management und Public Governance" der HTW Berlin, Mitarbeitende von Nonprofit-Organisationen und Künstler transdisziplinär über mehrere Wochen an ausgewählten betrieblichen Problemstellungen der beteiligten Organisationen arbeiten. Ziel ist es, aus unerwarteten Perspektiven eine andere Sicht auf eine betriebswirtschaftliche Thematik zu gewinnen und so zu neuen Lösungen zu gelangen. Die unmittelbare Zusammenarbeit mit Künstlern erlaubt es den Teilnehmenden, deren Haltungen in der Praxis anhand einer konkreten Problemstellung zu erfahren, zu imitieren und einzuüben und die Übertragbarkeit künstlerischer Haltungen in einen betrieblichen Kontext zu reflektieren. Die konzeptionellen Grundlagen der Mini-Think Tanks, der Arbeitsprozess, die erarbeiteten Problemlösungen und die individuellen Lernerfahrungen aller Beteiligten werden in einem Arbeitsbericht zusammengefasst.

Das zweite Format beinhaltet Test-Lehrgänge für eine kunstbasierte Führungskräfteentwicklung, in denen sich Führungskräfte künstlerische Denk- und Arbeitshaltungen aneignen. In neun themenbezogenen Modulen werden wesentliche künstlerische Haltungen vermittelt, und zwar u. a. durch kunstbasierte Mini-Prozesse. Dabei haben die praktische Erprobung und Übertragung in konkrete berufliche Arbeitsfelder und der Transfern in den individuellen Berufsalltag der Teilnehmenden einen hohen Stellenwert.

Projektlaufzeit

01.09.2017 - 31.08.2019

Projektleitung

Mittelgeber

Nationale Agentur AIBA, LI

Kooperationspartner

  • KUBUS Kulturvermittlung, LI
  • Schloss Goldrain, Bildungsstätte, IT

Förderprogramme

ERASMUS+, Strateg. Partnerschaften