Das berufsbegleitende Lernen ist heute vor allem ein „Lernen bei Bedarf“, wobei der Bedarf in der Regel im Kontext eines Arbeitsprozesses entsteht. Aus lerntheoretischer Sicht handelt es sich zunehmend um ein durch den Lernenden gesteuertes Lernen.

Sowohl die Effektivität als auch die Effizienz eines selbst gesteuerten Lernprozesses werden deutlich erhöht, wenn kollaborative Elemente hinzukommen, wenn dem Lernenden das Wissen einer Gemeinschaft zugute kommt. Kollaboration ist ein zentraler Aspekt des so genannten „Web 2.0“.

Neben den neuen Lernmethoden und –techniken haben traditionelle Lernmaterialien und Lernformen nach wie vor ihre Berechtigung – nur müssen sie an die aktuellen Erfordernisse der Lernenden in Abhängigkeit von der Lernsituation angepasst werden. Um dem „Lernen bei Bedarf“ zu entsprechen, müssen beispielsweise modulare Lerneinheiten (als PDF-Datei oder als Web-based Training) gebildet sowie Seminare kurzfristig und ortsunabhängig angeboten und durchgeführt werden (Teleseminare mit Hilfe einer Virtual-Classroom-Software).

Die Zusammenführung von Lernbedarfen, Lernressourcen und Lehrkompetenzen in Verbindung mit der Bereitstellung sowohl moderner als auch traditioneller Lehr-Lernformen ist eine aktuelle Forderung in der akademischen Weiterbildung.

Die Forschungsarbeiten an der Professur beschäftigen sich seit dem Frühjahr 2008 mit ausgewählten Aspekten einer neuartigen, Web 2.0-basierten Plattform, die genau diese Zusammenführung zum Ziel hat. Die Plattform soll folgende Hauptfunktionen bieten:

* Vermittlung von Angebot und Nachfrage im Bereich akademischer Weiterbildung
* Abgleich zwischen formal beschriebenen Lernbedarfen und Lernressourcen
* Terminabgleiche und Terminfindung für Teleseminare
* Anbieten von Dozentenleistungen (Seminare, Publikationen, Lehrmaterial)
* Support für Communities of Practice und Communities of Interest
* Support für Tagging Communities zum Kategorisieren und Teilen nutzergenerierter Inhalte.

• Prof. Dr.-Ing. habil. Dierk Langbein (Projektleitung)

• Netbase GmbH