Neue Studie des CHE: HTW Berlin zählt zu den am besten vernetzten HAW

18. September 2025 — Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin liegt deutschlandweit auf Platz fünf der am besten vernetzten Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Dies zeigt eine erstmalige systematische Auswertung des Förderkataloges des Bundes durch das CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

„Kooperationen sind das A & O für die angewandte Forschung. Die HTW Berlin ist dabei nicht nur sehr gut vernetzt, sondern auch in die relevanten Netzwerke in Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung eingebunden. Sie trägt damit zu Forschungsergebnissen bei, die unserer Gesellschaft unmittelbar zugute kommen,“ erklärt Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring, Vizepräsidentin für Forschung, Transfer und Wissenschaftskommunikation an der HTW Berlin. 

Erste systematische Auswertung

In einer aktuellen Analyse des CHE im Rahmen des Projekts TDR4HAW haben die Autorinnen und Autoren erstmals systematisch ausgewertet, mit wem Hochschulen in Deutschland in Projekten mit Bundesförderung zusammenarbeiten. Grundlage ist eine Auswertung von mehr als 26.000 Projekten im Förderkatalog des Bundes seit 2015. Das Ergebnis: Große Technische Universitäten zählen zu den am besten vernetzten Hochschulakteuren. Sie sind nicht nur mit einer Vielzahl von Partnern direkt verbunden, sondern nehmen auch zentrale Vermittlerpositionen ein. Hochschulen für angewandte Wissenschaften, kurz HAW, sind zwar deutlich weniger eingebunden, dennoch ragen einige von ihnen mit vergleichsweise hoher Netzwerkaktivität heraus, darunter auch die HTW Berlin, die bundesweit auf Platz fünf der HAW in Deutschland liegt. 

HTW Berlin spitze in Berlin und Ostdeutschland

In den Top 10 der am besten vernetzten Universitäten und HAW finden sich nur zwei Berliner Hochschulen: Die TU Berlin und die HTW Berlin, beide jeweils auf Platz fünf der Universitäten bzw. HAW. Neben der HTW Berlin hat nur eine weitere ostdeutsche Hochschule die Top 10 erreicht:  Die Technische Universität Dresden liegt in der Studie auf Platz zwei der am besten vernetzten Universitäten. 

Hochschulen für angewandte Wissenschaften gleichauf mit Universitäten bei Kontakten in Relation zum wissenschaftlichen Personal

Dass die HAW trotz ihrer geringeren absoluten Anzahl direkter Kontakte hervorragend darin sind, Kontakte aufzubauen, zeigt sich darin, dass sie gleichauf mit Universitäten liegen, wenn es um Kontakte in Relation zum hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal geht. Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) weisen zudem einen höheren Anteil an Projekten auf, die mit Partnern außerhalb des Wissenschaftssystems durchgeführt werden. Dieser liegt an HAW bei 74 Prozent der Förderprojekte gegenüber 67 Prozent an Universitäten.

Transdisziplinäre Forschung als Chance für HAW

„Deutsche HAW sind prädestiniert für transdisziplinäre Forschung“, so Autorin Isabel Roessler vom CHE. „Ihre Professorinnen und Professoren bringen nicht nur wissenschaftliche Expertise, sondern auch Berufserfahrung aus der Praxis mit. Das bedeutet, sie sprechen die Sprachen von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, was ein wichtiger Vorteil für das Bearbeiten komplexer gesellschaftlicher Fragestellungen ist. Allerdings müssen sie ihre Möglichkeiten noch stärker ausspielen und nutzen – was nicht einfach ist!“

Damit HAW dieses Potenzial künftig noch stärker entfalten können, braucht es laut CHE forschungsfreundlichere Rahmenbedingungen. Dazu gehören gezielte Förderimpulse für transsektorale Projekte ebenso wie eine Entlastung im Lehrdeputat, um Freiräume für Forschung zu schaffen. Denn in absoluten Zahlen dominieren bisher die Universitäten das Fördergeschehen des Bundes: 85 Prozent der Bundes-Drittmittel für Hochschulen fließen an Universitäten.