Prof. Dr. Camille Logeay ist Mitglied der neuen Rentenkommission
17. Dezember 2025 – Das Bundeskabinett hat dem Beschluss zur Einsetzung der Rentenkommission zugestimmt. Sie soll bis Mitte kommenden Jahres ihre Vorschläge für Reformen in der Alterssicherung vorlegen. Als eines von acht wissenschaftlichen Mitgliedern wurde Prof. Dr. Camille Logeay von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) berufen.
"Ich freue mich sehr, dass unsere Professorin Camille Logeay als Expertin in der Rentenkommission mitwirken wird. Es gibt kaum ein Thema, was in den nächsten Jahren für unser Land so wichtig werden wird, wie ein faires Rentensystem. Als Wissenschaft können wir die Analysen und Fakten liefern, die die Debatte um eine tragfähige und generationengerechte Altersversorgung versachlichen", so Prof. Dr. Annabella Rauscher-Scheibe, Präsidentin der HTW Berlin.
Die demografischen Veränderungen stellen das Rentensystem vor große Herausforderungen. Die neue Rentenkommission soll daher eine grundlegende Reform der Altersvorsorge erarbeiten. Dazu wird die Kommission alle drei Säulen – gesetzliche, betriebliche und private Alterssicherung – in den Blick nehmen. Sie soll eine neue Kenngröße für ein Gesamtversorgungsniveau entwickeln sowie Vorschläge zu Renteneintritt, Rentenentwicklung und Beiträgen machen. Die Kommission arbeitet unabhängig und frei von Weisungen. Ihre Ergebnisse wird sie Mitte kommenden Jahres vorlegen.
Mitglieder
Das Gremium wird 13 Mitglieder haben. Den Vorsitz übernehmen der ehemalige Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sowie die Professorin für Sozialrecht und Verwaltungswissenschaft, Constanze Janda. Neben den beiden Vorsitzenden wird es zudem drei Stellvertreter aus den Reihen des Deutschen Bundestages geben: Pascal Reddig (CDU), Florian Dorn (CSU) sowie Annika Klose (SPD).
Hinzu kommen acht wissenschaftliche Mitglieder, die von den Fraktionen von CDU/CSU und SPD vorgeschlagen werden:
- Prof. Dr. Peter Bofinger
- Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen
- Prof. Dr. Georg Cremer
- Prof. Dr. Camille Logeay
- Dr. Monika Queisser
- Prof. Jörg Rocholl
- Prof. Dr. Silke Übelmesser
- Prof. Dr. Martin Werding
Außerdem wird die Deutsche Rentenversicherung einen dauerhaften Sitz als Sachverständige ohne Stimmrecht in der Kommission haben.
Über Prof. Dr. Camille Logeay
Die promovierte Ökonomin Camille Logeay ist seit 2010 Professorin an der HTW Berlin und lehrt Volkswirtschaftslehre und quantitative Methoden. Davor hatte sie verschiedene Positionen inne, darunter als wissenschaftliche Referentin am Bundesministerium für Arbeit und Soziales, als Abteilungsleiterin am Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf sowie als wissenschaftliche Referentin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Ihre beruflichen und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik aus makroökonomischer Perspektive, Konjunkturprognose und makroökonometrische Modelle.
Zusammen mit ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter João Domingues Semeano sowie der Förderung der Hans-Böckler-Stiftung hat sie ein vielbeachtetes, dynamisches Rentenmodell entwickelt, mit dem sich Auswirkungen von Reformvorschlägen simulieren lassen. Das Modell soll Open Source veröffentlicht werden. Das Ziel der Makroökonomin: mehr Sachlichkeit und Transparenz in die Rentendebatte zu bringen. Im Oktober 2025 erhielt sie dafür den Forschungspreis der HTW Berlin.