Studieren ohne Abitur: HTW Berlin führende Hochschule in Berlin

Schwarze Tasche mit HTW-Logo und dem Aufdruck "Für uns kommt es darauf an, wo du hinwillst, nicht wo du herkommst" © HTW Berlin/Alexander

3. April 2025 — Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat einen neuen Bericht veröffentlicht. Deutschlandweit sind aktuell rund 70.000 Studierende ohne Abitur eingeschrieben, so viele wie noch nie. In Berlin studieren die meisten Studierenden ohne Abitur an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin). Bundesweit liegt die HTW Berlin auf Platz 5 der staatlichen Hochschulen.

„Die HTW Berlin steht für ein anspruchsvolles Studium und hat sich zum Ziel gesetzt, Bildungschancen für alle zu bieten. Der aktuelle CHE Monitoringbericht bestätigt uns, dass wir hierbei auf dem richtigen Weg sind“, so Prof. Dr. Annabella Rauscher-Scheibe, Präsidentin der HTW Berlin. 

„Durch spezielle Angebote wie die Mathe-Brückenkurse, das O ja! Orientierungsjahr und neuerdings das Studium hoch zwei, das Studium und eine Ausbildung oder Berufstätigkeit im Unternehmen verbindet, sprechen wir verschiedene Zielgruppen an“, ergänzt Prof. Dr. Birgit Müller, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales.

Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes

Laut den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes begannen im Jahr 2023 bundesweit 12.723 Menschen ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung (HZB) ein Studium – ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt waren 68.969 Studierende ohne Abitur in einem Studiengang an einer deutschen Hochschule eingeschrieben. Das entspricht einem Anteil von 2,4 Prozent aller Studierenden.

Rund 1,14 Prozent der in Deutschland eingeschriebenen Studierenden ohne Abitur studieren an der HTW Berlin. Die Hochschule liegt damit auf Platz fünf der staatlichen Hochschulen in Deutschland. In Berlin sind 15 Prozent aller Studierenden ohne Abitur an der HTW Berlin eingeschrieben, damit ist die HTW Berlin auf Platz eins in der Bundeshauptstadt.

Erfolgsfaktoren der HTW Berlin

Zehn Prozent der Plätze in zulassungsbeschränkten Studiengängen stehen an der HTW Berlin für beruflich Qualifizierte über eine Vorabquote zur Verfügung. Das hat die Hochschule bereit 2006 festgelegt. Vorgeschrieben sind laut der Hochschulzulassungsverordnung des Landes Berlin mindestens vier Prozent. „Hinzukommt: Das praxisnahe Studium an der HTW Berlin und die flexiblen Studienmöglichkeiten wissen gerade Studierende ohne Abitur zu schätzen“, sagt Studienberaterin Anne Böttcher. Viele Studierende kämen aufgrund einer Empfehlung von Freunden oder Familie an die HTW Berlin. 

Tipps für Studieninteressierte ohne allgemeine Hochschul- oder Fachhochschulreife

Relativ neu ist, dass beruflich Qualifizierte keine Berufserfahrung mehr benötigen, um studieren zu können. Eine abgeschlossene Berufsausbildung reicht aus, um sich in einem fachlich zur Ausbildung passenden Studiengang einzuschreiben. „Wer nach der Berufsausbildung ein Studium angehen möchte, sollte sich trauen, das auszuprobieren“, sagt Anne Böttcher. Manche hätten Sorge, dass sie aufgrund des etwas höheren Alters schwerer Anschluss finden könnten. Diese Sorge sei fast immer unbegründet, denn die Studierendenschaft der HTW Berlin ist bunt durchmischt. Studienanfänger*innen empfiehlt sie, sich genügend Zeit zu geben für die Umstellung vom Arbeitsleben auf das Studium – und natürlich die Beratungsmöglichkeiten zu nutzen.

Studieren ohne Abitur in Deutschland seit 2009

Vor gut 15 Jahren haben die Bundesländer den Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) umgesetzt: Damit wurde das Studium ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife in Deutschland flächendeckend eingeführt. Seitdem haben rund 95.000 Personen auf diesem Weg erfolgreich einen Studienabschluss erworben. Dies ist eines der Ergebnisse des aktuellen Monitoringberichts des CHE.

Die Anzahl der Studierenden ohne Abitur unterscheidet sich stark von Hochschule zu Hochschule und von Bundesland zu Bundesland. Dies lasse sich unter anderem auf die spezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen in den Bundesländern sowie die Attraktivität der einzelnen Hochschulen durch spezielle Studien- und Beratungsangebote, beispielsweise in Form von flexibel gestalteten Studiengängen sowie Unterstützungsangeboten für Studieneinsteiger*innen wie Vorbereitungs- und Brückenkurse, zurückführen, so das CHE.