Südafrikaner*innen im Exil in Berlin – Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt

8. Mai 2024 – 2024 jähren sich zwei besondere Ereignisse: das Ende des Apartheid-Regimes in Südafrika zum 30. Mal und die sogenannte Kongokonferenz in Berlin zum 140. Mal. Aus diesem Anlass haben Studierende des Master-Studiengangs Museumsmanagement und -kommunikationder der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) eine Ausstellung entwickelt. Unter dem Titel "The Struggle: Südafrikaner*innen im Berliner Exil. 1884–1994: 110 Jahre antikolonialer Widerstand" erinnert sie an die antikoloniale Freiheitsbewegung Afrikas und porträtiert südafrikanische Apartheid-Exilant*innen in Ost- und Westberlin. Zu sehen ist sie vom 9. bis 20. Mai im Haus der Kulturen der Welt (HKW).

Das Ausstellungskonzept bietet dabei auch neue Perspektiven auf die Berliner Stadtgeschichte. Hier berieten 1884/1885 Vertreter von vierzehn Staaten über ihre Machtinteressen auf dem afrikanischen Kontinent und schufen damit die Grundlage für die Aufteilung Afrikas in Kolonien. Zu DDR-Zeiten beherbergte Ostberlin ein Exilbüro des südafrikanischen African National Congress, während in Westberlin und in der BRD die Solidarisierung mit dem Anti-Apartheid-Kampf Ausdruck politischer Opposition war.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Personen, die wegen der Apartheid aus Südafrika geflohen sind und zwischen 1960 und 1994 in Ost- und Westberlin lebten, darunter prominente Akteur*innen des südafrikanischen Freiheitskampfes wie der Architekt Luyanda Mpahlwa. Unter den ausgestellten Objekten befinden sich Plattencover aus der internationalen Anti-Apartheid-Bewegung, etwa von Alben von Miriam Makeba, Eddy Grant und Stevie Wonder. Zu sehen sind unter anderem auch Zeitungsartikel und Aufnahmen vom solidarischen Festival des Politischen Liedes in der DDR, verschiedene Plakate aus der DDR und der BRD sowie historische Fotos aus Südafrika. Eine Berlin-Karte zeigt relevante Orte des Widerstandes aus Ost und West.

Verschiedene Kurzvideos von Interviews mit Exilant*innen bilden das Zentrum der Ausstellung. Hierfür stellte der Filmemacher und Performancekünstler Thabo Thindi sechs Interviews zur Bearbeitung zur Verfügung. Ein weiteres Interview mit Luyanda Mpahlwa, der als politischer Gefangener auf Robben Island inhaftiert war, führten die Studierenden selbst.

Förderung

Gefördert wird die Ausstellung vom Verein der Freunde und Förderer der HTW Berlin, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung.

Beteiligte Studierende

Joshua Amissah, Felicitas von Beughem, Josefa Boll, Salifu Ceesay, Elio Galen, Arianna Giusti-Hanza, Aleksandra Glinka, Teresa Heidemann, Bayan Hilles, Milena Holzwarth, Yasemin Isabel Kunter, Hyojin Lee, Olga Litetskaya, Josephine Manthey, Sina Meschke, Sophie Mutschler, Anna-Britt Nickel, Daphne O’Brien, Janeen Rottmann, Céleste Roux, Paula Rüschel, Chris Sasse, Kari Schumacher, Ina Schürmann, Antonia Schütze, Eva Seydel, Britta Sorrentino, Linnéa Steegmüller, Elisa Thorwarth, Lena Will

Projektleitung und beteiligte Dozierende

Isabel Alvarez, Anne Benza-Madingou, Philippa Ebéné, Thorsten Gabriel, Sabine Haack, Prof. Dr. Susan Kamel, Thomas Kämpfe, Prof. Dr. Tobias Nettke