Ethnische Ökonomie als Chance der Standortentwicklung (Ethnische Ökonomie)

Forschungsprojekt

Der Begriff "ethnische Ökonomie" beschreibt die unternehmerische Aktivität von Migrantinnen und Migranten. Viele Migranten nutzen eine Unternehmensgründung als Chance, ihre Existenz nachhaltig zu sichern. Ihre Gründungsdynamik ist im Durchschnitt höher als in der deutschen Bevölkerung. Deutschlandweit sind ethnische Ökonomien in nahezu allen Branchen vertreten. Schwerpunkte der unternehmerisch aktiven Migranten liegen in den Bereichen des Gastgewerbes und Handels, aber auch wissensintensive Dienstleistungen spielen zunehmend eine Rolle.

Berlin ist eine Einwanderungsstadt und die kulturelle Vielfalt, die ethnische Ökonomien repräsentieren, wird gefördert und unterstützt, wie das das Berliner Integrationskonzept 2007 betont.

Migrantische Unternehmen haben zunehmend eine hohe Bedeutung für die gesamtbezirkliche Wirtschaftsstrukturentwicklung des Bezirkes Mitte. Eine Konzentration ethnischer Unternehmen findet man im Bezirk insbesondere in den Ortsteilen Gesundbrunnen, Moabit, Tiergarten und Wedding. Viele Quartiere dieser Ortsteile gelten als "soziale Brennpunkte". Die wirtschaftliche Integration der Migrantinnen und Migranten und die Integration der von ihnen gegründeten oder geführten Unternehmen in die wirtschaftlichen Zusammenhänge der Region wird fortgeführt. Mitgrantenunternehmen leisten einen beachtlichen Beschäftigungsbeitrag und tragen langfristig zur Standortentwicklung des Bezirkes Mitte bei. Mehrsprachigkeit und Interkulturalität ermöglichen den Unternehmen den Zugang zu eigenen Landsleuten sowie zu deutschen Kunden.

Die FHTW Berlin und das Institut für Information, Kommunikation und Organisation (Institut IKO) untersuchten im Auftrag der Wirtschaftsförderung/ -beratung des Bezirksamtes Mitte im Projekt "Ethnische Ökonomie als Chance der Standortentwicklung" die Potenziale und Bedarfe der Unternehmen nicht-deutscher Herkunft. Ziel war es, Maßnahmen der bezirklichen Wirtschaftsförderung zur Unterstützung von ethnischen Unternehmen und Akteuren vorzubereiten.

Es erfolgte eine differenzierte Bestandsaufnahme durch Einzelbefragungen und Experteninterviews.
Ermittelt werden:
* individuelle und betriebliche Leistungsmerkmale
* Beratungs- und Unterstützungsbedarf
* Akteure und Netzwerke
* Beiträge zur Ausbildung und Beschäftigung
* Standortpotenziale und Wettbewerbsvorteile
* Zukunftsperspektiven

Projektlaufzeit

01.07.2007 - 31.12.2007

Projektleitung

  • Wolfram Inngauer (Projektleitung)

Projektmitarbeiter_innen

  • Prof. Dr. Peter Kayser (Projektmitarbeiter_in)
  • Faye Preusse (Projektmitarbeiter_in)

Mittelgeber

Bezirksamt Mitte von Berlin

Kooperationspartner

BBJ Servic gGmbHInstitut für Innovation, Kommunikation und Organisation (IKO) Berlin

Förderprogramme

Wirtschaftsdienliche Maßnahmen im Rahmen bezirklicher Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit