Adaptives low-power Sensor- und Funknetzwerk für Assistenzsysteme im Bereich altersgerechtes Wohnen (ALFA)

Forschungsprojekt

Unter dem Schlagwort Ambient Assisted Living (AAL), zu Deutsch altersgerechte Assistenzsysteme, werden Technologien und Systeme aufgeführt, die es unserer alternden und zunehmend digitalisierten Gesellschaft heute und in der Stadt der Zukunft es ermöglichen sollen ein langes, selbstbestimmtes Leben zu führen. Für die Kommunikation dieser Hilfssysteme ist eine drahtlose Übertragung von Daten und Informationen unausweichlich. Dafür benötigen alle dieser uns umgebenden und unterstützenden Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) elektrische Energie und müssen für den geringsten möglichen Energiebedarf entwickelt und optimiert werden. Viele Anwendungen, die in ihrem Wesen autark sind, müssen sich von der klassischen Energiezufuhr lösen und die für ihre Funktion notwendige elektrische Energie unmittelbar aus ihrer Umgebungsenergie gewinnen können - Energy Harvesting. Die IKT-Komponenten im Bereich Ambient Assisted Living (Embedded Systems, Funkmodule, Sensoren etc.) müssen für einen anwendungsgebundenen, unstetigen und schwachen Energiefluss, auch durch Energy Harvesting, der aber ihre Funktionalität dennoch sichern könnte, ausgelegt werden. Günstige, energiesparsame drahtlose Knoten solcher drahtlosen Sensornetzwerke (WSN - Wireless Sensor Networks) mit entsprechender Skalierbarkeit und funktionaler Flexibilität gilt es zu entwickeln.

Derzeitige Trends wie das „Internet der Dinge“ eröffnen eine Vielzahl an neuen Perspektiven und Möglichkeiten auch und gerade besonders im Bereich der Wireless Sensor Networks für altersgerechtes und betreutes Wohnen. Diese neuen Möglichkeiten stellen völlig neue Anforderungen an die Funktionalitäten der drahtlosen Sensornetzwerke. Fortschritte im Bereich des Systemdesign ermöglichen heute die Entwicklung von extrem energieeffizienten Systemen. Dabei spielen die zwei Hauptkomponenten - das Hardwaredesign und die Softwareimplementierung - eine Hauptrolle bei der Optimierung von Systemen für niedrigen Energieverbrauch. Beide Komponenten können dabei nicht isoliert betrachtet werden und ergeben nur im Zusammenspiel ein optimales System. Besonders für den Bereich Energy Harvesting ist es essentiell den Energiebedarf von Systemen auf die vorhandene Umgebungsenergie anzupassen bzw. zu optimieren. Den realen Energiebedarf einer Kombination von Soft- und Hardware bereits in der Entwicklungsphase zu ermitteln ist mit gängigen Werkzeugen nur eingeschränkt für Hardwareplattformen möglich. Auch werden hardwaretechnische Besonderheiten einzelner Mikrocontroller wie interner und externer Peripherie oft nicht genügend berücksichtigt. Dies führt dazu, dass die konsequente Anwendung von Energiespartechniken oft nur unzureichend Anwendung findet.

Im Rahmen des vom IFAF Berlin geförderten Projektes *ALFA* sollten Hardware- und Softwarekonzepte speziell für den Bereich des Smart Home für Ambient Assisted Living entwickelt werden. Das soll den Projektpartnern, aber auch weitere Unternehmen und Netzwerke aus der Region ermöglichen, ihre Entwicklungen zur Funkübertragung, Sensorik und Aktuatorik deutlich energieeffizienter zu gestalten und somit die oben genannten Geschäftsfelder für die Region und Berlin als Stadt der Zukunft zu eröffnen.

Ziel des Projektes war es mit neuesten Technologien und innovativen Methoden ein dynamisches und energieoptimiertes Funkübertragungsprotokoll, ein multifunktionaler Sensorknoten, eine zuverlässige Energieerzeugung und Energiespeichersystem im Gebäudebereich und einheitliche Gateway-Lösung zur Datenspeicherung inklusive Schnittstellenkommunikation zu entwickelen. Dabei spielte eine vollkommen neue Entwicklungsmethodik in der Modellierung und Simulation komplexer Rechnerbasierter Systeme eine wesentliche Rolle. Die anschließende Zusammensetzung der Hard- und Softwarekomponenten zu einem energieautarken smarten Assistenzsystem für ältere und benachteiligte Menschen in der Pflege oder ihren eigenen vier Wände soll in einem konkreten Anwendungsfall münden. Diese könnte beispielsweise ein einfach anzubringender, energieautarker Türsensor zur Überwachung der Türöffnung und Benachrichtigung von Pflegepersonal von demenzkranken oder verwirrten Menschen darstellen. Erste Messungen und Untersuchungen an dem Nutzerverhalten wurden bereits am Virchow Klinikum durchgeführt.

Projektlaufzeit

01.04.2017 - 31.03.2019

Projektleitung

Projektmitarbeiter_innen

Mittelgeber

IFAF - Institut für angewandte Forschung Berlin e. V.

Kooperationspartner

  • Beuth Hochschule für Technik Berlin (BHT)
  • ELDAT GmbH
  • Ferrari Electronic AG
  • Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM)

Förderprogramme

IFAF Förderlinien 1 und 4

Homepage

http://www.ifaf-berlin.de/projekte/alfa/

Zugehörige Veranstaltungen