Kundenorientierte Paketzustellung durch den Kiez-Boten (KOPKIB)

Forschungsprojekt

Der Aufschwung des E-Commerce hat die Entwicklung der Konsumwirtschaft im letzten Jahrzehnt maßgeblich mitbestimmt. Die Digitalisierung des Handels hat nicht nur Markt und Unternehmen, sondern auch die Einkaufsgewohnheiten, vor allem in den Städten, revolutionär verändert. Der elektronische Einkauf ermöglicht Privatkunden eine tageszeitunabhängige, schnelle, mobile Bestellung. Er schafft Lösungen für aktuelle Herausforderungen der modernen Gesellschaft wie beispielsweise den Anstieg von in Mobilität eingeschränkten Bevölkerungsgruppen (Alleinerziehende, Senioren).

Beim E-Commerce bleibt die Zustellung der Waren in Privatwohnungen der größte Treiber von Kosten und Ressourcen: Das „Problem der letzten Meile“ ist weiterhin ungelöst. Viele Projekte beschäftigen sich vor allem mit technischen Lösungen, um die Effizienz der Zustellung zu steigern. Das aktuelle Projekt „Identifikation und Bewertung der Anforderungen und Probleme der letzten Meile bei der Zustellung von Waren und Dienstleistung“ (Seeck, HTW Berlin) zeigt, dass der Service bei der Zustellung weit hinter den Erwartungen der Kunden zurückbleibt.

Da unbestritten ist, dass es für das Problem der letzten Meile keine von der Bebauungsstruktur unabhängige Lösung geben wird, wollte das Projekt anhand eines Pilotversuchs aufzeigen, wie dieses Problem im innerstädtischen Bereich mit hoher Bevölkerungsdichte erfolgreich behandelt werden kann. Das Projekt wird damit einen wichtigen Beitrag für die Stadtforschung in Berlin leisten, damit Berlin Vorreiter in der ökonomischen Fort- und Weiterentwicklung des urbanen Raums werden kann.

Mit Hilfe von Kiez-Boten soll sich die Paketzustellung auf der letzten Meile zu einer kundenorientierten Serviceleistung mit hoher Effizienz und Nachhaltigkeit entwickeln und damit zur Entlastung der Umwelt und der städtischen Infrastruktur und somit zur Steigerung der Lebensqualität der Berliner Einwohner beitragen. Dies wird möglich durch eine neue Organisation der Zustellung auf der letzten Meile, die nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Paketdienstleistern (DHL, Hermes und weitere) steht, sondern deren Leistung ideal ergänzt. Kundenorientierung und Effizienz des Kiez-Boten werden erreicht durch die Integration von Methoden der Digitalisierung sowie bereits erprobter technischer Lösungen der Zustellung.

Die Durchführung eines 6-monatigen Pilotversuches im Rahmen des 2-jährigen vom IFAF Berlin geförderten Projektes sollte zum einen die Machbarkeit sowie die positiven Effekte auf Umwelt und städtische Infrastruktur erweisen, zum andern die erforderlichen Bedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb solcher Kiez-Boten ermitteln.

Projektlaufzeit

01.04.2019 - 30.06.2021

Projektleitung

Projektmitarbeiter_innen

Mittelgeber

IFAF - Institut für angewandte Forschung Berlin e. V.

Kooperationspartner

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR)

4flow AG

Cycle Logistics CL GmbH

Zalando SE

citikar GmbH (assoziiert)

parcelbox GmbH (assoziiert)

Förderprogramme

IFAF Verbund Förderlinien 1 und 4

Homepage

https://www.ifaf-berlin.de/projekte/kopkib/

Zugehörige Veranstaltungen