Zivilgesellschaftliche Akteur*innen stehen vor der Herausforderung, die wachsende Menge an Online-Inhalten, mittels derer demokratiefeindliche Bewegungen kommunizieren, zu erfassen und zu analysieren. Nur auf Basis solcher Analysen können zivilgesellschaftliche Strategien des Reagierens und der Prävention entwickelt werden. Aktuelle Ansätze sind größtenteils manuell und daher nicht skalierbar. Die akademische Forschung entwickelt zwar algorithmische Prototypen, die jedoch bisher kaum bis gar nicht in praxisorientierte, nutzbare Technologien übertragen werden.

Unser Hauptziel ist die Schaffung einer Open-Source-Technologie, die in der Lage ist, die Online-Plattform Telegram, welche eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien im deutschsprachigen Raum einnimmt, effizient und systematisch dahinghehend zu analysieren. Die Lösung baut auf der Open-Source Software Teledash auf, welche bereits das Herunterladen und Durchsuchen großer Datensätze aus Telegram ermöglicht. Neben der Integration eines von uns trainierten Modells zur Erkennung verschwörungstheoretischer Texte werden wir die Funktionalität um multimodale Inhaltsanalysen, mit Fokus auf Text-Bild-Material, erweitern. Zudem werden wir ein System für Feedback von Benutzer*innen konzipieren und integrieren, um die Modelle kontinuierlich zu verbessern und die zivilgesellschaftlichen Stakeholder in die Verbesserung der Technologie transparent miteinzubeziehen.

Unsere Arbeit transferiert jüngste Forschungsergebnisse des Teams an der HTW Berlin im Bereich der Erkennung von verschwörungstheoretischen Inhalten und Mobilisierungsaufrufen in Technologien, die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zur Verfügung gestellt werden. Der Praxispartner democ e. V. ist regelmäßige Anlaufstelle für zivilgesellschaftliche Anfragen zur Unterstützung bei Analysen von Telegram-Kommunikation.

• Prof. Dr. Helena Mihaljevic (Projektleitung)

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